Konferenzbericht re:publica

Die Digitalkonferenz re:publica thematisiert die neuesten Entwicklungen in Sachen Digitalisierung und Gesellschaft

Ein Bericht von Kristin Oswald, www.kulturmanagement.net

In ihrem zehnten Jahr ist die Digitalkonferenz re:publica erneut gewachsen. Mehr als 8.000 Teilnehmer kamen, um von 770 Referenten etwas über die neuesten Entwicklungen in Sachen Digitalisierung und Gesellschaft zu erfahren. Für KulturmanagerInnen interessant waren die Panels zu Musikwirtschaft und zu Kunst und Digitalisierung, aber auch zahlreiche weitere Sessions zu Marketing, Vermittlung oder künftigen Formen von Arbeit und Management.Inzwischen gibt es immer mehr und spezialisiertere Konferenzen und Formate für Kultureinrichtungen zum Thema Internet und Digitalisierung. Und natürlich ist es sinnig, sich mit FachkollegInnen zu Erfahrungen und Projekten auszutauschen. Doch kann die Beschränkung auf den eigenen Tellerrand auch hinderlich sein, wenn es darum geht, innovative Ideen zu entwickeln. Dafür lohnt sich ein Besuch auf der re:publica: Sie bildet übergreifende, gesamtgesellschaftliche und auch internationale Entwicklungen ab, bringt ExpertInnen und potentielle KooperationspartnerInnen zusammen und öffnet neue Blickwinkel auf digitale Themen und Potenziale für den Kultursektor.

Die Zukunft des Erzählens
Eines der Kernthemen der re:publica ist beispielsweise jedes Jahr die Zukunft des Journalismus. Hier werden neue, digitale Erzähl(- und Finanzierungs-)formate entwickelt und erprobt, nach deren Vorbild auch die Kultur ihre Inhalte im Netz vermitteln und vermarkten kann. In diesem Jahr ging es etwa um Fachjournalismus und Wissensvermittlung im Netz oder um die Potenziale von Snapchat zur Erschließung neuer Zielgruppen - gerade letzteres abgedeckt von mehreren Sessions und heiß diskutiert. Dabei zeigten erste Erfahrungen sowohl aus Vermittler- als auch aus Anwendersicht, dass Snapchat derzeit ein Kanal primär für eine junge Zielgruppe zwischen 14 und 25 ist. Entsprechend muss der Kommunikationsstil angepasst sein, denn längere Geschichten und zu wissenschaftliche Inhalte lassen sich hier schlicht nicht abbilden. Vielmehr geht um möglichst eindrückliche Posts, die Menschen und nicht fachlichen Anspruch in den Mittelpunkt stellen (Angelika Schoder hat sichhier schon einmal mit Snapchat für die Kultur befasst). Vor diesem Hintergrund wird Snapchat die Diskussionen darum wohl noch anheizen, wie man qualitative hochwertige, strategische und auf gezielt ausgerichtete Kommunikation in der Kultur künftig definieren und umsetzen kann.

Video zur Session "Wissensvermittlung im Netz"
Video zur Session "Snapchat für Erwachsene"
Video zur Session "Snapchat für Organisationen"

> Weiter zum ganzen Artikel