Facing History: Kulturgeschichte interaktiv

Die Skulpturen der Antikensammlung Bern sind zum Leben erwacht. Digitale Medien ermöglichen das direkte Gespräch mit ihnen. Damit beschreiten die Ausstellungsmacher faszinierende neue Wege der Kulturvermittlung. Ihr Projekt wurde im Rahmen des Wettbewerbs «Kultur.Digital» vom Amt für Kultur des Kantons Bern als Vermittlungsprojekt mit Modellcharakter ausgezeichnet. Es steht unter dem Patronat der Erziehungsdirektorin des Kantons Bern, Frau Regierungsrätin Christine Häsler.

IM DIALOG MIT SPRECHENDEN SKULPTUREN

Ein zehnköpfiges Team von Schauspielerinnen und Schauspielern hat bei der Realisierung des Projekts mitgewirkt. In insgesamt zwölf Videoinstallationen verleihen sie den Skulpturen der Antikensammlung Bern ihren mimischen Ausdruck und eine zeitgenössische Sprache. Die griechischen Gottheiten Hermes, Aphrodite, Apollon und Athena können direkt angesprochen und zu ihrer Geschichte befragt werden. Digitale Spracherkennung ermöglicht den Dialog in Echtzeit. In prägnanten Videosequenzen erläutern die olympischen Gottheiten ihre Bedeutung in der griechischen Mythologie und nutzen die Gelegenheit um auch aktuelle Themen der Gegenwart anzusprechen.

KULTURELLE VIELFALT

Im Fokus der Ausstellungsthematik steht die Auseinandersetzung mit der eigenen Kulturgeschichte. Ausgehend von historischen Anknüpfungspunkten, werden Themen wie Diversität, interkulturelle Kompetenz, Gleichstellung und gesellschaftliche Verantwortlichkeit, in einen übergeordneten kulturellen Kontext gestellt. Damit ist die Ausstellung ein sehr aktuelles Bildungsangebot für Schulklassen ab 12 Jahren. Die multikulturelle Generation wird gezielt für ihre gemeinsame Geschichte und Zukunft begeistert. «Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wie wollen wir sein?» Die Ausstellung bietet eine fantastische Entdeckungsreise in die kollektive und in die eigene Identität. Im spielerischen Dialog mit den interaktiven Skulpturen wird die Lust auf weiterführendes Wissen in pädagogisch attraktiver Form gestärkt.

TRANSDISZIPLINÄRE KULTURVERMITTLUNG

Das Vermittlungsprojekt wurde von den Medienkünstlern Franticek Klossner und Marc-André Gasser konzipiert und in Zusammenarbeit mit den Archäologinnen Elena Mango, Josy Luginbühl und Cinzia Marti realisiert. Im transdisziplinären Zusammenspiel von Geisteswissenschaften, Schauspielkunst und digitalen Technologien, ist eine äusserst lebhafte und unkonventionelle Ausstellung entstanden.

www.facinghistory.ch
Für Schulklassen aus dem Kanton Bern ist der Ausstellungsbesuch kostenlos
Schüler*Innen und Lehrperson aus anderen Kantonen: 5.-
Ausstellungsdauer: 8. Juni 2019 bis 7. Juni 2020

Digitale Spracherkennung: Die olympischen Gottheiten Aphrodite, Apollon, Hermes und Athena beantworten Fragen des Publikums.

Die Philosophin Rebekka Reinhard verleiht dem Abbild der antiken griechischen Dichterin Sappho eine prägnante Stimme der Gegenwart.