Text als PDF-Download ↓
Für Eilige
4.0 Intro
Eine zentrale methodische Frage in der Kulturvermittlung ist die nach dem Mass, in dem sich die Teilnehmenden in einem Vermittlungsformat beteiligen können, und danach, welche Formen der Beteiligung von ihnen erwartet werden. Wie in diesem Kapitel gezeigt wird, haben die Beteiligungsgrade, die in einem Vermittlungsprojekt möglich oder gewünscht sind, nicht nur Auswirkungen auf die Art der Zusammenarbeit, sondern durchaus auch auf Inhalte und Strukturen der Kulturvermittlung und der an ihr beteiligten Institutionen selbst. Ein weiterer Aspekt des «Wie» in der Kulturvermittlung sind die verschiedenen Lehr- und Lernkonzepte, die in den Angeboten zum Tragen kommen. Während im schulischen Unterricht der Einsatz von wechselnden Lernformen und -konzepten in der Regel systematisch geplant auf bestimmte Lernziele hin stattfindet, resultiert er in der ausserschulischen Kulturvermittlung eher aus dem Erfahrungswissen der Vermittler_innen und aus der Dynamik, die sich im Verlauf des Projekts entwickelt. Die dadurch entstehenden Prozesse sind entsprechend unsystematischer und offener in Zielsetzung und Resultat. Dies muss kein Nachteil sein, sondern stellt im Gegenteil ein spezifisches Merkmal und ein Potential der Kulturvermittlung dar. Dennoch werden in diesem Kapitel einige konzeptuelle Zugänge zum Lehren und Lernen umrissen, die für die Kulturvermittlung besonders wichtig erscheinen.