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Case Studies
Intro
Funktionen der Case-Studies
Insgesamt werden vier Projektbeispiele aus dem internationalen Praxisfeld der Kulturvermittlung in der Sparte Literatur beschrieben und analysiert. Die Fallbeispiele sollen die in den Texten «für Eilige» diskutierten Fragestellungen konkretisieren und damit die Anwendbarkeit der Publikation als Analysewerkzeug für die Einordnung und Entwicklung von Vermittlungsvorhaben veranschaulichen. Dabei werden nicht alle in der Publikation erscheinenden Fragestellungen in gleichem Umfang verhandelt, sondern jene Aspekte in den Blick genommen, die bei dem jeweiligen Projekt als besonders signifikant erscheinen. Die Beispiele sind mit den jeweiligen Texten inhaltlich verlinkt und die Betrachtung je zweier Projekte erfolgt kontrastiv. Die Analysen basieren auf öffentlich zugänglichem Informationsmaterial und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zur Abklärung einzelner Fragen wurden zusätzlich Gespräche mit den Projektinitiator_innen geführt. Jedoch weist dieses Verfahren auch Grenzen auf. So beinhalten die Case Studies zum Beispiel keine detaillierten Aussagen über die Projektverläufe, sofern diese nicht Teil der Dokumentationen sind. Abweichungen, die zwischen der Repräsentation eines Projektes und dessen konkreter Umsetzung auftreten, bleiben folglich in der Analyse unberücksichtigt.
Projektauswahl
Mit der Konzentration der Fallbeispiele auf den Bereich Literatur wird eine Sparte fokussiert, die im Vergleich zu den anderen Sparten in der Vermittlung weniger entwickelt scheint. Die Autorin möchte so auch einen Beitrag für die Sichtbarkeit von Literaturvermittlung leisten.
Die Auswahl der Beispiele folgte dabei folgenden Grundsätzen:
- Alle Beispiele sind trotz ihrer Limitierungen und Kritikpunkte als Beispiele interessanter Vermittlungspraxis einzuordnen.
- Sie illustrieren Herangehensweisen in der Literaturvermittlung, ermöglichen aber auch Rückschlüsse auf andere Sparten.
- Aufgrund ihrer Komplexität eignen sie sich besonders, die verschiedenen Zusammenhänge, in die ein Projekt interveniert, und die daraus folgenden Fragen zu veranschaulichen.
- Durch ihre ausführliche Dokumentiertheit lassen sie sich, trotz der bereits erwähnten Limitierungen des Analyseverfahrens, gut rekonstruieren.
Bei der Auswahl handelt es sich sowohl um ein Schweizer als auch um internationale Projektbeispiele. Es wurden dabei jene internationalen Kontexte ausgewählt, die massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Schweizer Feldes haben. Entsprechend wird je ein Projekt aus Deutschland, England und Frankreich diskutiert.
Diskussion und Analyse der Projekte
Die Projekte werden entlang der neun Kapitel der Publikation und ihrer Fragenkomplexe analysiert. Dies erfolgt nicht zwangsläufig in der Reihenfolge der Kapitel, sondern ergibt sich inhaltlich aus der Projektdiskussion. Die Texte sind dabei mit den entsprechenden «Texten für Eilige» verlinkt und die zentralen Fragen tauchen in einer Randspalte an den entsprechenden Stellen auf. Die Diskussion der Fallbeispiele zeigt auch Möglichkeiten für Veränderungen und Verschiebungen der Praxis auf. Die jeweiligen Kontexte, in die sich die Projekte einschreiben, fliessen dabei als Aspekt in die Analyse mit ein. Die vergleichende Betrachtung von jeweils zwei Projekten entlang der in der Publikation aufgeworfenen Fragestellungen ermöglicht, so die Hoffnung der Autorin, einen besonders guten Nachvollzug eben jener Faktoren und Unterschiede, die bei einer qualitativen Einordnung von Vermittlung zu berücksichtigen sind. Offene Fragen und Auslassungen, die für eine Einschätzung des Projekts relevant scheinen, aber von der Dokumentation unbeantwortet bleiben, werden mit berücksichtigt und jeweils am Ende der Analyse zusammengefasst.